Nervensonographie (NSG)

 

Mit Hilfe der NSG können oberflächlich gelegene periphere Nerven an den Extremitäten sichtbar gemacht werden. Damit können wichtige Informationen bei Erkrankungen der peripheren Nerven gewonnen werden. Die Bedeutung der Methode ist vergleichbar mit der diagnostischen Bedeutung der Kernspintomographie(MRT).Voraussetzung für die Darstellung der peripheren Nerven sind hochauflösende, hochfrequente Sonden (12 – 22 MHz) sowie eine besondere Erfahrung der Untersucher.

 

Welche Informationen liefert die Nervensonographie?
Die Standarduntersuchungen erlauben zusammen mit dem klinischen Befund Aussagen über Funktionsstörungen eines Nervs. Sonographisch kann die Morphologie und häufig die Ursache einer zugrundeliegenden Erkrankung dargestellt werden, z.B. die Nervenkompression, ein Nerventumor, eine Nervenverletzung oder eine entzündliche Verdickung des Nervs. Der Nerv kann in seinem gesamten Verlauf dargestellt werden (kompletter Arm bis zu den zervikalen Wurzeln). Anatomische Varianten können damit erkannt und direkt in die OP Planung miteinbezogen werden.

Anwendungsgebiete der Nervensonographie (NSG)?

  • Nervenverletzungen (Durchtrennung, Narbenbildung, …)
  • Engpasssyndrome an Nerven (z.B. Zysten, Nervauftreibungen als Zeichen einer Nervenkompression, abnorme Verlaufsvarianten von Nerven)
  • Rezidiv – Engpasssyndrome (z.B. Narbe, Knickbildung)
  • Nerventumoren

 

Weshalb zusätzlich die Nervensonographie (NSG)?
Die elektrische Messung (Nervenleitgeschwindigkeit) eines Nervs kann uns seine veränderte oder gestörte Funktion aufzeigen und uns Hinweise für den Ort der Schädigung geben. Die Untersuchung kann nicht die Ursache der Schädigung klären. Hierzu gewinnt eine ergänzende Nervensonographie zunehmend an Bedeutung. Sie gibt uns detaillierte Hinweise über die anatomischen Verhältnisse. Sie kann aufzeigen, wie der Nerv verändert und ob dieser eingeklemmt oder durchtrennt ist. Im Vergleich zum Standard-MRT bietet die NSG eine bessere Nahfeldauflösung (250-500μm) mit Darstellung der inneren Nervenstruktur sowie des umhüllenden Bindegewebes. Zudem ist die NSG ein dynamisches diagnostisches Verfahren, d.h. der zu untersuchende Nerv wird während der Bildgebung auf seinen Bewegungsumfang untersucht.

 

Kosten
In einigen Fällen ist die Nervensonographie dringend notwendig, um die richtige Diagnose zu stellen und eine adäquate Therapie einzuleiten.
Sie ist eine neue Untersuchungsmethode und gehört nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Daher wird sie bei den gesetzlich versicherten Patienten gemäß der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) als sog. IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung) abgerechnet und kostet 80 Euro.
Gerne können wir Sie über Einzelheiten in einem persönlichen Gespräch informieren:
Sekretariat
Telefon: 08221-962260

 

Fazit
Aus unserer praktischen Erfahrung ist es sinnvoll neben den traditionellen Untersuchungsmethoden wie der MRT und der Elektrophysiologie auch eine NSG durchzuführen, da diese sowohl für den behandelnden Arzt, wie auch für den Patienten mehr Sicherheit in der Behandlung bietet. Für uns ist die NSG mittlerweile ein bedeutender essentieller moderner Baustein innerhalb der neurologischen Diagnostik.